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Warum Streuobstwiesen so wichtig sind...

Die Streuobstwiesen mit gleichzeitiger Mäh- oder Weidenutzung gehören zur Kulturlandschaft des Rheinlandes wie der Dom zu Köln.

Lange Zeit konnten landwirtschaftliche Betriebe durch den Verkauf des Obstes auf Märkten z.B. in Siegburg, Troisdorf, Bonn und Köln die Bevölkerung und sich selbst versorgen.

Seit ca. 50 Jahren lässt sich leider ein kontinuierlicher Rückgang der Streuobstwiesen verzeichnen. Grund dafür ist zunächst seit den 1950er Jahren die Zunahme der ertragsreicheren und pflegeleichteren Intensivkulturen, den sog. „Niederstamm-Plantagen“. Verstärkt wurde dieser Trend durch eine veränderte Nachfrage der Verbraucher. Diese erwarten seit vielen Jahren makelloses Obst auch außerhalb der Erntezeit, was die heimischen Obstbauern nicht oder nur durch Zukäufe und CO²-begaste Lager sicherstellen konnten.

Das Interesse an Pflege, Erhaltung und Neuanlage der Streuobstwiesen mit heimischen Obstsorten ließ nach. Es begann nicht nur die optische Verarmung unserer Landschaften, sondern auch der Verlust der Sortenvielfalt, der Lebensräume für seltene Tiere und von wertvollen Ökosystemen.

Streuobstwiesen können die Heimat von vielen Tier- und Pflanzenarten sein, müssen dafür aber erst mal ein gewisses Alter erreichen. Heute gibt es in der Region leider nur noch wenige und häufig ungepflegte Streuobstwiesen. Viele Neuanlagen erreichen mangels Pflege selten die ökologisch wertvolle (Alters)Phase und viele wertvolle Altbäume brechen mangels Pflege auseinander und werden zu häufig Opfer der Motorsäge.

Das hat uns motiviert bislang drei Obstwiesen mit alten Obstsorten als Hochstämme neu anzulegen und zu pflegen. Wir versuchen laufend neue Flächen für diese Nutzung zu finden und motivieren immer wieder unsere Freunde und Bekannte Gleiches zu tun.

Wir sind Mitglied im ErhalternetzwerkWir sind Mitglied im Erhalternetzwerk

Wir hoffen, damit einen kleinen Beitrag zum Erhalt von gefährdeten und geschützten heimischen Tier- und Pflanzenarten zu leisten. Dass wir nicht alleine sind zeigen die vielen Initiativen die sich dem Erhalt dieses Kulturgutes verschrieben haben.

Auf unseren Wiesen, in den umgebenden Gehölzen und in den angelegten Totholzhaufen finden z.B. Eule, Kauz, Schwanzmeise, Finken, Feuersalamander, Eidechse, Blindschleiche, Erdkröte, Laubfrosch und viele Insekten ein Zuhause. Durch die seltene Mahd sind viele Kräuter und Wildblumen aufgetaucht, die außerhalb der Obstblütezeit den wildlebenden Insekten und unseren Bienen als Nektar- und Pollenspender dienen.

Als Mitglieder im Pomologen-Verein und dem „Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt“ stellen wir die sog. “Edelreiser“ der alten Sorten für die Vermehrung und damit den Sortenerhalt zur Verfügung.

Neben dem Lebensraum für Pflanzen und Tiere schätzen wir natürlich auch den einzigartigen Geschmack unserer Früchte und den Saft aus den alten Obstsorten… so sehr, wir jedes Jahr die Erntezeit kaum erwarten können.

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